Tiere - sie haben so unglaublich viel Verständnis und Mitgefühl für die Menschen und ihre Schwächen. Mittels dieses tiefen Verständnisses unterrichten sie uns oft erfolgreich darin, diese beiden Eigenschaften für uns selbst und für unsere Mitmenschen (weiter) zu entwickeln oder sie wieder zu entdecken in uns.
Dank der Liebe, die Tiere ihren Menschen schenken – Liebe, die nicht an Bedingungen geknüpft ist – erinnern sie uns an Nachsicht, Zufriedenheit mit uns selbst und unseren Schwächen. Die doch oft lediglich in unseren eigenen Gedanken und Emotionen existieren. Sie bewahren unsere Liebesfähigkeit, für uns selbst und für unsere Mitmenschen.
Das klingt nach sehr guten coaches für die Selbstliebe, nicht wahr?? Diese ist Thema vieler Seminare, und ich persönlich freue mich sehr, wenn Tiere in solchen Seminaren mehr einbezogen werden. Diejenigen Menschen, die Tiere lieben, können dort durch Integration der Tiere manches Mal leichter erreicht werden. Natürlich sind nicht alle coaching-Kund/innen offen für die Tiere und was sie an Geschenken für uns im Gepäck haben, diese Menschen gilt es zu achten. Diejenigen jedoch, die gerne eine tiefe Beziehung zu Tieren haben, fühlen die Bereicherung ihres „Persönlichkeitstrainings".
Es mag manchen Leser/innen etwas zu weitgehend vorkommen, Tieren menschliche Emotionen zuzugestehen (Stichwort Anthropomorphismus). Ich sehe dies jedoch nicht als rein humane Kompetenzen an. Tiere in jeglicher Hinsicht zu vermenschlichen wird ihnen allerdings nicht gerecht. Sie sind einzigartig und wertvoll als genau dieses Tier und nicht „mehr wert" aufgrund Ähnlichkeiten mit Menschen. Es ist meines Erachtens eher so, dass diese Fähigkeiten (Verständnis und Mitgefühl) nicht der Menschheit vorbehalten sind. In seinem Buch „Das Gefühlsleben der Tiere" beschreibt der sehr renommierte Verhaltensbiologe Marc Bekoff, dass Tiere durchaus zu differenziertem Bewusstsein, Denken und Fühlen in der Lage sind – und zu Altruismus. Er führt viele Fallstudien an, die dies unter Beweis stellen.
Nun möchte ich die Tiere an dieser Stelle nicht als „Heilige" darstellen, das ist definitiv nicht in ihrem Sinne. Natürlich streiten Tiere untereinander, natürlich tragen sie Aggressionspotenzial in sich, manche auch Menschen gegenüber. Die Gründe dafür sind äußerst vielfältig, es kann durch Schmerz bedingt sein, durch Angst, es kann von Erlebtem, von DURCH-Lebtem verursacht sein, es kann Spiegelung ihrer Menschen oder generell der Menschen in ihrem Umfeld sein – und vieles mehr. Sie sind jedoch in emotionaler Hinsicht in jeder Sekunde ihres Lebens absolut authentisch, sie können und wollen gar nicht anders – auch darin liegt eine große Chance und Entwicklungsmöglichkeit für uns. Wenn wir nur bereit sind, von den Tieren lernen zu wollen.
Fast täglich begegne ich dank meiner Tätigkeit als Tierkommunikatorin höchst interessanten Menschen und Tieren, oft sehr lebendigen, manchmal auch stockenden Mensch/Tier-Konstellationen, ob in Einzelberatungen am Telefon oder in Kursen.
Meist ist es jedoch herzerwärmend zu spüren, welch enge Bindung besteht, getragen von tiefer gegenseitiger Liebe. Zu spüren, wie sehr die Tiere ihre Menschen meist sehr behutsam, jedoch absolut zielsicher und immer liebevoll beeinflussen, stärken, leiten aufgrund ihres ungetrübten Sinnes für die echten Bedürfnisse.
Da Tieren menschliche Sachzwänge fremd sind, übermitteln sie Gefühle, die den Menschen verdeutlichen, wie sehr sie von Konventionen manipuliert sind. Von den Vorstellungen wie z.B. „Ich MUSS das doch machen, sonst …. „kann ich finanziell existieren" …. „erfülle ich nicht die Vorstellungen anderer" … „falle ich durch das gesellschaftliche Raster". All diese zutiefst menschlichen und natürlich nachvollziehbaren Regungen – sind für Tiere schlicht nicht relevant. Sie spüren jedoch unmittelbar und ungefiltert, wenn ihr Mensch dadurch unter Druck steht bzw. sich unter Druck gesetzt fühlt. Ihre Mechanismen, damit umzugehen, sind unterschiedlich je nach Charakter. Manche spiegeln es wirklich, manche versuchen zu trösten oder zu stärken, manche suchen noch mehr die Nähe, andere wiederum ziehen sich zurück und lenken dadurch die Aufmerksamkeit ihrer Menschen hin zur Selbstreflektion.
Viele Menschen tun sich nun etwas schwer damit, gewohnte, jedoch ineffektive oder gar selbstzerstörerische Verhaltensmuster zu durchbrechen. Die Tiere helfen dabei, auf meist subtile, gleichzeitig wirkungsvolle und in erster Linie liebevolle Weise.
Wir machen es uns allerdings viel zu einfach, wenn wir alle Eigenschaften und Verhaltensweisen von Tieren undifferenziert als Spiegelung ihrer Menschen bezeichnen! Das wäre bei weitem zu pauschal. Die Tiere haben ihre eigenen Persönlichkeitsmerkmale und Charaktereigenschaften und nur sehr wenige unter ihnen geben sich selbst völlig auf, um ihre Menschen zu spiegeln. Sie regen diese eher zur Selbstreflektion an und ermutigen dazu …
So waren z.B. meine zwei langjährigen Pferdefreunde sehr unterschiedlich. Pankhri – der Rabauke, der Lausejunge, dabei aber immer verlässlich und ein echter Freund, seine durchaus vorhandene Sensibilität zeigte er eher auf die herzhafte Art. Samahn - mein sanfter Gefährte, voller Güte und Großherzigkeit.
So waren ihre persönlichen Eigenschaften, ihre Charaktere.
Die Hunde in meinem Leben spiegelten oft meine eigenen schlummernden Aggressionen – häufig verleugnet von uns Menschen, statt sie mit Schwung und Achtsamkeit in Kreativität und Effektivität zu transformieren. Wir alle tragen sie in uns – natürlich. Wenn ich sie unterdrücken wollte (meist unbewusst, wie mir mittlerweile klar ist), haben meine Hunde sich „deppert" aufgeführt. Wenn ich mich ihnen jedoch stellte und sie als Entwicklungschance nutzte, waren (und sind) sie gemäßigter ;-).
Die Katzen, die bei mir lebten – waren schlicht Heiler/innen. Für den Körper, für die Seele. So lag Kater Cäsar immer an genau den Körperstellen, die gerade schmerzten. Auf dem Bauch z.B. … bei einer Halsentzündung wie ein Schal um den Hals, was er vorher und hinterher nie tat … bei einer Knöchelverletzung nahe an der schmerzenden Stelle. Und bei Kummer oder Sorgen lag er immer auf dem Herzen, schräg über der linken Seite, die Vorderpfoten auf der Schulter. .
So trägt jede Tierart spezielle Energien, bestimmte Aufgaben, für uns mit. Dies bestätigt sich fast täglich in meiner Tätigkeit als Tierkommunikatorin in Kundengesprächen und Kursen.
Gewiss haben die Menschen mit Tieren unter den Leser/innen dieses Artikels ähnliche Erfahrungen gemacht – ich freue mich über Austausch!!