Von Karina Heuzeroth auf Dienstag, 26. April 2016
Kategorie: Tierkommunikation Veröffentlichungen/Artikel

Tierkommunikation: Die intuitive Universalsprache

© Karina Heuzeroth

Was ist das eigentlich, was als „Tierkommunikation" unter Telepathische Kommunikation mit Tieren", „Intuitive Kommunikation mit Tieren", „Mentale Kommunikation mit Tieren" und diverse andere Begriffe.

Für mich trifft „Intuitive Kommunikation" am ehesten zu, da es in einem hohen Maß eine Herz-zu-Herz-Verbindung ist, ein Gefühlsaustausch.

WIE!!?? „DAS soll möglich sein mit Tieren?" ist eine häufige kritische Frage, die völlig berechtigt ist in unserer rational geprägten Welt. Eine schlichte Erklärung, die ich verwende und die meist nachvollzogen werden kann von Menschen, die ein klein wenig Bereitschaft mitbringen, über den Tellerrand hinaus zu schauen:

Gedanken- und Gefühlsübertragung zwischen Menschen ist möglich, nur ein viel benutztes Beispiel ist der Anruf von Menschen, an die man kurz vorher nach längerer Zeit mal wieder dachte.

Zweiter Schritt: Tiere haben Gefühle und Gedanken, hierzu erwähne ich gerne das zu diesem Thema sehr empfehlenswerte Buch: „Das Gefühlsleben der Tiere" des Verhaltensbiologen Marc Bekoff.

Dritter Schritt: So, wie zwischen Menschen Gedanken- und Gefühlsübertragung möglich ist und ständig meist unbewusst geschieht, so ist sie ebenso zwischen Mensch und Tier möglich – Tierkommunikation eben.

„Und wie genau funktioniert diese Tierkommunikation denn nun??" - ebenfalls eine oft gestellte Frage.

Tierkommunikation kann in Form von Emotionen geschehen, die in unseren bewusst geöffneten Herzen ankommen; das können auch Bilder vor dem inneren Auge sein. Ebenso kann es sein, dass wir in unserem Körper spüren, an welchen Stellen das Tier Schmerzen oder Verspannungen hat. Es können Gerüche, Geräusche wahrgenommen werden, die in meinem direkten Umfeld zu diesem Zeitpunkt nicht vorhanden sind. Und manchmal ist es schlicht ein tiefes inneres Wissen „So ist es und nicht anders".

Manchmal leitet unser Unterbewusstsein die Übermittlungen der Tiere sofort in Form von Gedanken um. Dann ist es an uns, durch Übung, durch das TUN immer mehr erspüren zu lernen, was unsere eigenen Gedanken sind und was tatsächlich vom Tier empfangen wurde. Tierkommunikation hat tatsächlich recht viel mit dem TUN zu tun. Der Tierkommunikations"muskel" kann tatsächlich trainiert werden, und je natürlicher und selbstverständlicher diese wunderschöne Art der Kommunikation für uns wird, um so leichter geschieht sie. Die Tiere freuen sich schon ein „Loch in den Bauch", wenn wir es nur versuchen! Ganz abgesehen von meiner festen Überzeugung, dass jeder sein Tier liebende Mensch die nonverbale Kommunikation mit ihm ständig praktiziert, meist im Unbewussten. Dies ins Bewusstsein zu rücken, ist einer der Schlüssel, dass sie geschieht. 

So schlicht ist die Tierkommunikation zu erklären. Mein Bestreben ist es seit vielen Jahren, die Tierkommunikation zu entmystifizieren.. Es ist eine sehr natürliche Sache, wie wir alle selbst erfahren können. Es braucht dazu lediglich die Bereitschaft, dieses oben erwähnte Wissen über die intuitiven zwischenmenschlichen Kommunikationsmöglichkeiten auf die Tiere zu erweitern.

In erster Linie ist Tierkommunikation eine intensive und klare Herz-zu-Herz-Verbindung!

Die Tiere erwarten keine Perfektion von uns – das tun lediglich wir selbst. Diese Erkenntnis hilft laut oft geäußertem Feedback den Menschen sehr, die gerade beginnen, sich mit Tierkommunikation zu beschäftigen. Diese große Erleichterung, dass die Tiere keine Noten vergeben und keinen Rotstift ansetzen - sie gehen mit viel Geduld und Verständnis immer wieder auf uns ein.

Tierkommunikation ist nicht greifbar wie eine Frisbee-Scheibe,  sie ist spürbar, in unseren Zellen, im Herzen, im Bauchgefühl und manchmal im „Kopfgefühl".

Auch wenn wir es nicht zu der Perfektion der Tiere in dieser Art der nonverbalen Kommunikation bringen können, freuen sie sich doch sehr über jegliches ehrliche Einlassen auf sie, ungetrübt von unserem Ego oder unseren Vorstellungen und Wünschen. Das ist bereits eine mögliche Form der Tierkommunikation. Die Tiere praktizieren es von Geburt an, uns geht es aufgrund der verbalen Sprachentwicklung und der gesellschaftlichen Konditionierung häufig schon im Kindesalter verloren.

Die gute Nachricht ist: Wir brauchen es nicht wieder zu lernen, sich zurück zu erinnern reicht ... Unsere „Muttersprache" wird es jedoch bei den meisten von uns nicht mehr sein. Aus Sicht der Tiere ist dies nicht nötig, sie geben uns gerne Nachhilfe, mit etwas Beharrlichkeit, voller Verständnis und Geduld. Wenn wir diese Eigenschaften ebenfalls aufbringen, wird es effektiv, sehr sehr bereichernd, und so richtig schön! Und mit sich selbst geduldig sein - wer von uns kann da nicht Nachhilfe gebrauchen ... 

Viele Menschen möchten dieses Gefühl wieder erleben, zurückgeführt werden auf diesen natürlichen Weg. Sie möchten durchlässiger werden für die Hilfe und Unterstützung, die Tiere bieten. Manche möchten nur ihre eigenen Tiere besser verstehen in Alltagssituationen und bei außergewöhnlichen Begebenheiten, ihnen noch näher kommen. Auch das gelingt mithilfe dieser tiefen, beglückenden Verbindung. Die Entdeckung, wie erfüllend die Kommunikation mit weiteren Tieren außer den eigenen ist, folgt dann meist auf ganz selbstverständliche Weise.

Für professionell mit Tieren arbeitende Menschen wie z.B. TierärztInnen/TierheilpraktikerInnen oder TiertrainerInnen kann die Tierkommunikation eine wertvolle Unterstützung sein, um die bestmögliche Behandlung bzw. das bestmögliche Training bieten zu können.

Gelegentlich wird die Tierkommunikation als Vermenschlichung der Tiere missverstanden. Sie haben jedoch tierische, artspezifische Bedürfnisse, die sich von unseren menschlichen Vorstellungen und Notwendigkeiten meist deutlich unterscheiden.

Unsere tierischen Mitbewohner auf dieser Erde bevorzugen es, wenn wir z.B. ein Pferd als Pferd, einen Hund als Hund, eine Katze als Katze etc. wertschätzen, wirklich als gleichwertig achten. Vermenschlichung (Anthropomorphismus) kann - MUSS jedoch nicht! - in Missachtung der Tiere und ihrer Fähigkeiten münden, gar in Verkindlichung. Nein, wir sind nicht lebenslang die „Mamas und Papas" unserer Tiere. Wir sollten sie als Kinder betrachten, solange sie Kinder sind. Als erwachsenes Tier sind sie – eben Familienmitglieder, die eine Entwicklung vom Kind zum Jugendlichen zum Erwachsenen genommen haben. 

Wenn jedoch unter Anthropomorphismus verstanden wird, dass Tiere ungeachtet ihrer äußeren Form Gedanken, Gefühle und Bewusstsein haben, in dieser Hinsicht uns gleichberechtigt sind, dann stimme ich dem sehr gerne zu.

Wie meine sehr geschätzte Kollegin und Freundin Jennie vor Jahren die Gefühle und Bilder einer Katze in menschliche Worte übersetzte: „Das ganze Leben ist kreisförmig, und in einem Kreis befinden sich alle nebeneinander, niemand steht höher oder niedriger". Meines Erachtens eine einfache und doch sehr profunde Weisheit.

Tiere haben die Verbundenheit mit der natürlichen Weisheit nie verloren. Wenn wir als Menschen dies wieder erfahren möchten, brauchen wir oft erst einmal Anleitung dazu. Das geht ganz wunderbar, wenn die Bodenhaftung bewahrt wird. Niemand muss über der Erde schweben ;o), um mit Tieren kommunizieren zu können. Im Gegenteil, dies behindert eher und birgt die Gefahr der Eigenprojektion. Welche dann nicht mehr im Geringsten im Sinne der Tiere ist - und definitiv keine Tierkommunikation.

Dies ist ein weiteres Missverständnis, das oft – berechtigten – Anlass zur Kritik an der Tierkommunikation gibt. Ein gewisses Grundwissen an artspezifischen Bedürfnissen und Verhalten braucht eine gute Tierkommunikatorin, um nicht in diese „Falle" der Eigenprojektion und Vermenschlichung zu tappen. Nicht für die eigentliche Verbindung mit dem Tier wird dieses Wissen benötigt, kann sogar stören, aber um die erhaltenen Informationen in den richtigen Kontext setzen zu können und gemeinsam mit den Tieren und den TierhalterInnen Lösungen zu finden.

Der Weg zur Anwendung seriöser und fundierter Tierkommunikation kann sehr komplex sein. Es gibt nicht DIE Fahrbahn, es findet sich meist keine Autobahn, auf der wir mit Vollgas hinein zur Tierkommunikation sausen. Unsere menschliche Ungeduld blockiert uns nicht selten, die Tiere jedoch dosieren es hübsch sinnvoll für uns. Sie wissen, welches Tempo angemessen und annehmbar für uns ist.

Sehr viel Raum für eine individuelle Herangehensweise ist nötig, um der für die Tierkommunikation hilfreichen Freiheit der Gefühle und Gedanken die Türen zu öffnen.

Und dann ist Tierkommunikation „so selbstverständlich wie Atmen", ein Zitat meiner Kursteilnehmerin Conny Figge, die anfänglich sehr von ihren Vorstellungen und vor allem, ihren Erwartungen blockiert wurde. Sie gab nicht auf und - der Knoten platzte! 

Kommentare hinterlassen