Die turtles
Diese so tief berührenden Tiere wurden mir eine Herzensangelegenheit, als ich in Griechenland lebte. Einmal pro Woche arbeitete ich mit Tellington-Touch ehrenamtlich und mit sehr viel Freude im Meeresschildkröten-Rescue Center "Archelon" in Glyfada, Nähe Athen.
Einige Fallgeschichten:
Das ist "Ermis" beim TTouchen:
Er war mein erster "Fall" im Juni 09, die erste Meeres-Schildkröte, die ich ttouchte.
Dort werden diese sehr vom Aussterben bedrohten Tiere aufgenommen, wenn sie zum Teil schwer verletzt aufgefunden werden. Die hauptsächlichen Ursachen hierfür sind: Schiffsschrauben (oftmals von speed boats), verschluckte Fischerhaken, in Fischernetzen verfangene, dadurch abgeschnürte Flossen oder auch Verletzungen, die ihnen von Fischern, die sie als Nahrungskonkurrenten sehen, zugefügt werden. An dieser Stelle möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass die Aufklärungsarbeit bereits greift, die Fortschritte im Bewusstsein der Menschen sollten ebenfalls erwähnt werden. Es kommt immer wieder vor, dass Fischer verletzte Schildkröten melden bzw. bringen. Aus ganz Griechenland werden Meeres-Schildkröten nach Glyfada gebracht - es ist das einzige "Schildkröten-Krankenhaus" in Griechenland, war das erste in Europa überhaupt und steht unter der Leitung von Pavlo Tsaros.
Worte sind im Grunde zu wenig, um zu beschreiben, welch tiefe Eindrücke diese selbst oft sehr durch ihre Verletzungen traumatisierten Tiere bei jeder Begegnung in mir hinterlassen haben, und bei allen Menschen, die ihnen begegnen, ob Betreuer/innen oder Besucher/innen.
Nun zu Ermis ...
Vorab zur nötigen Information: Ziel des Centers als Artenschutzprojekt ist es natürlich, die turtles (meist Loggerhead-turtles/Caretta carettas) schnellstmöglich gesund zu pflegen, damit sie wieder ausgewildert werden können. Das Meer ist ihr Lebensraum, nicht ein relativ kleiner Wassertank, ihr Krankenbett sozusagen. Sie werden auch "die Nomaden der Meere" genannt und legen im Laufe ihres Lebens Zehntausende von Kilometern zurück.
Zwei "Bedingungen" müssen für die Freilassung erfüllt werden. Selbständiges Essen - fast alle turtles stellen das Essen ein, wenn sie verletzt und traumatisiert ins Center kommen. Es dauert in den meisten Fällen Monate oder sogar Jahre, bis sie dies wieder selbständig tun. Bis dahin werden sie mehrmals wöchentlich mit einer Magensonde, gefüllt mit püriertem Fisch, ernährt - sie würden sonst einfach verhungern.
Da sie sich im Meer ihr Futter wieder selbst erjagen müssen, ist es sehr wichtig, dass sie sich selbständig ihre Fischstücke in ihrem Tank suchen und essen. Ebenfalls ist das Tauchen für den Fischfang nötig. Auch das können viele der Tiere oft auf Grund ihrer schweren Verletzungen nicht mehr. Diese turtles haben deshalb aufgeklebte Gewichte am hinteren Teil ihres Panzers, damit ihnen das Wiedererlernen des Tauchens erleichtert wird.
Der Stand der Dinge, als ich im Juni 2009 das erste Mal ins Center kam: Ermis war zu diesem Zeitpunkt seit ca. einem Dreivierteljahr dort, er wurde gebracht wegen einer Kopfverletzung.
Obwohl seine Verletzung ausgeheilt war und er keine Schwierigkeiten beim Tauchen hatte, war Ermis ein Sorgenkind von Pavlo. Da er extrem zum Verkrampfen neigte (es wirkte wie Panikattacken) und aus diesem Grund nicht selbständig aß, war an sein Auswildern nicht zu denken.
Bei Schildkröten zeigt sich Stress, indem sie die Hinterflossen sehr fest zusammen kneifen, die Vorderflossen sehr verspannt nach vorne und den Kopf nach oben strecken. Wenn Ermis zum Füttern (per Magensonde) oder für die Verabreichung von Medikamenten aus dem Tank herausgeholt und danach wieder hineingesetzt wurde, lag er oft ungewöhnlich lang - viele Stunden - auf genau diese Weise im Wasser seines Tanks. Dieser stand in einem dunklen Waggon, das wirkt auf solch traumatisierte turtles wie ihn beruhigend, dort gehen auch weniger Menschen ein und aus als im großen hell überdachten Raum.
Als zum ersten Mal versucht wurde, ihn als ersten Schritt zur Auswilderung in einen Tank im Hellen zu setzen, reagierte er wieder mit extrem verkrampfter Körperhaltung. Pavlo erzählte mir, dass er einige Tage lang! in dieser Haltung verharrte, obwohl er wieder in den dunklen, ruhigeren Waggon zurückgesetzt wurde.
So stand es um ihn, als ich mit den TTouches begann. Wie er auf Veränderungen reagierte, konnte ich dann selbst feststellen. Als ich ihn das erste Mal aus dem Tank holte und zum TTouchen in die Box setzte, zeigte er all die oben erwähnten Stress-Symptome. Nach ca. einer halben Stunde TTouch entspannte er sich ein wenig, aber als ich ihn wieder zurücksetzte in den Tank, waren diese Reaktionen sofort wieder da.
Umso mehr war ich berührt, dass er sich beim zweiten Mal - eine Woche später - offensichtlich an diese Frau mit den seltsamen Berührungen erinnern konnte, die Wirkung der TTouches auf das Zell- und Nervensystem war schon gespeichert in seinem Körper und Kopf. Das Herausholen aus dem Tank bedeutete noch Stress für ihn, jedoch schon nach ein paar TTouches entspannte er sich spür- und sichtbar. Zusätzlich ttouchte ich ihn immer wieder ausgiebig um den Schnabel herum, um ihn zum selbständigen Essen anzuregen.
Unerwartet schnell waren weitere Fortschritte zu sehen. Er verhielt sich bei den nächsten sessions wie ein "alter TTouch-Routinier", sowohl beim Herausholen als auch beim Wiederhineinsetzen in den Tank blieb er entspannt und nach der 5. TTouch-session fing er an, selbständig zu essen! Ich hätte ihn küssen können vor Freude!
Eine Herausforderung für ihn - und für uns! - bedeutete es nochmal, als nächsten und wichtigen Schritt zur Auswilderung nach dem mißglückten ersten Versuch vor der "TTouch-Zeit", ihn in einen Tank im hellen, mehr frequentierten Raum zu setzen, da dies wie erwähnt beim ersten Versuch unerträglich für ihn gewesen war.
Ich ttouchte ihn vorher ein wenig, und als er soweit entspannt war, dass er fast einschlief, fassten wir uns ein Herz und brachten ihn hinüber ins Helle. Zu unserer großen Freude und Erleichterung fing er sofort an, entspannt im Tank herumzupaddeln und sein neues Domizil zu erkunden. Pavlo strahlte und holte gleich die Videokamera, um dies zu dokumentieren.
Dank Tellington-Touch konnten wir ihn dann im September, um einiges früher als lange Zeit vermutet, freilassen in seine Heimat, das Meer. Es waren sehr bewegende Momente, die kaum in Worte zu fassen sind ... Und ich fühle mich noch immer sehr verbunden mit ihm. Jedes Mal, wenn ich im Meer schwimme, denke ich "irgendwo dort draußen ist ein Freund von mir".
Fotos von Ermis` Auswilderung:
Zeit zum Abschiednehmen ...
Ich glaube, es steht uns allen im Gesicht geschrieben, wieviel Glück es bedeutet, eine
Schildkröte wieder in ihre Freiheit entlassen zu können:
Ein letzter Blick von ihm ...
Und hinein in die heimatlichen Fluten!
Pass gut auf dich auf, Ermis ...
I`ll keep you in my prayers, please keep me in yours ...
Und ja, zum Abschied hab ich ihn geküsst - auf die Stirn.
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Eine weitere Schildkröte, Evangelia, konnte dank TTouch auch bereits ausgewildert werden. Für sie freute es mich ebenfalls ganz besonders, da sie eine sogenannte "green turtle" war, keine Loggerhead turtle wie Ermis und fast alle anderen Schildkröten im Center. Green turtles sind noch aktiver und bewegungsfreudiger als Loggerhead turtles und gerade für Evangelia war es sicher himmlisch, wieder den riesigen Swimmingpool namens Mittelmeer zur Verfügung zu haben.
Auch bei meinen anderen "TTouch turtles" Nondas, Aliki und Mina sind Fortschritte zu erkennen und die Hoffung steigt, dass sie ausgewildert werden können. Ich werde weiter hier berichten ...
Es gibt schon eine Neuigkeit ... 22.10.2009: Aliki ist ausgewildert worden!! Die hyperaktive Aliki - sie ist während der Zeit im center fast ununterbrochen im Kreis in ihrem Tank geschwommen und hat versucht, hinaus zu kommen. Mit ununterbrochen meine ich Tag und Nacht! Sie war sehr lange im center, fast zwei Jahre, der Durchschnitt liegt bei ca. 8 - 9 Monaten. Sie aß zwar gierig, musste aber von Hand gefüttert werden, weil sie den Fisch im Tank nicht fand, wenn er ihr nicht direkt vor die Nase gehalten wurde. Der Sehnerv war wohl durch die Kopfverletzung in Mitleidenschaft gezogen. Ich habe sie u.a. viel am Kopf und um die Augen herum gettoucht und nach wenigen TTouch-sessions wurde sie weitaus ruhiger, lag oft einfach entspannt im Tank und nach ca. 6 sessions begann sie, sich ihren Fisch im Tank selbst zu suchen und zu essen! Ich konnte selbst kaum glauben, wie schnell sie Fortschritte machte. Sie kann nun im Meer ihren Artgenossen Fitness-Kurse geben ;-).
Aliki im großen Auswilderungstank. Zum Ttouchen - wie auch zum Reinigen sowohl der Tanks als auch der Schildkröten - wird das Wasser abgelassen, später natürlich wieder aufgefüllt:
24.10.2009: Nondas, den ich seit Juni 09 ttouche, wurde vor ca. eineinhalb Jahren im Meer gefunden worden, auf dem Rücken dahindümpelnd. Sehr rätselhaft, weil er keine von außen zugefügte Verletzung hatte. Trotzdem hatte er große Koordinationsstörungen, war sehr nervös, paddelte sehr viel unruhig im Tank herum, hielt fast ununterbrochen den Kopf schief nach rechts, hatte davon eine Wunde am Hals, da der Panzer dadurch bedingt an der Haut scheuerte, konnte nur rechts herum schwimmen, und das auch oft völlig im Ungleichgewicht, sprich ständig in der Gefahr, umzukippen und wieder auf dem Rücken zu schwimmen. Es wurde ein neurologisches Problem vermutet. Wie auch immer, Tellington-Touch bewirkte, dass er immer öfter den Kopf gerade halten kann, wesentlich ruhiger ist und wieder ohne gefährliche Schräglage tauchen kann. Er isst noch nicht selbständig, aber Pavlo ist zuversichtlich, dass dies in den nächsten Wochen der Fall sein wird.
9.1.2010: Nondas hat zwei Shrimps aus der Futterzange genommen! Bisher hatte er nichts genommen, musste mehrmals wöchentlich mit der Schlundsonde ernährt werden. Das macht Hoffnung! Auf völlig selbständiges Essen, und dann steht der Auswilderung nichts mehr entgegen, da er bereits seit September selbst ohne aufgeklebtes Gewicht gut tauchen kann.
Und Mina, die seit 7!!!! Jahren im center ist, nicht freigelassen werden kann, da sie nicht die geringsten Anzeichen selbständigen Essen zeigte und die ich seit Oktober 09 behandele, hat nach so vielen Jahren das erste Mal Interesse an Fisch gezeigt und versuchsweise an einem Stück davon geschnuppert und ein wenig darauf herumgekaut! Ich glaube, dass sie chronische Magen-Darm-Probleme und deswegen nicht den geringsten Appetit hat(te), gut möglich, dass aufgrund der Kopfverletzung das entsprechende Zentrum im Gehirn gestört wurde. Viel TTouches an Kopf und Ohren - jedenfalls dort, wo die Ohren bei Schildkröten vermutet werden, hat sie erhalten - Anregung und Kräftigung für die Verdauungsorgane.
Die dritte Schildkröte, die ich derzeit ttouche, ist Nathalia. Sie ist "erst" seit September im center, hatte zwei Fischerhaken verschluckt und eine Kopfverletzung. Pavlo bat mich, sie zu ttouchen, da sie außergewöhnlich gestresst war. Außerdem zeigte ich einem der Langzeit-volunteers, Bondi aus Ungarn, die nötigen TTouches, so dass sie öfter als einmal pro Woche behandelt wurde. Das war gerade für sie sehr hilfreich, da es bei ihr besser war, sie immer nur kurz (max. 20 - 30 Minuten) zu ttouchen. Der Prozess nimmt bei ihr einen guten Verlauf, sie isst jetzt schon, nun gehen wir das Tauchen an - mit mehr Schwerpunkt auf TTouches am Körper als an Kopf und Schnabel, wie es als Anregung zum Essen empfehlenswert ist.
16.3.2010: Nathalia taucht, welch eine Freude! Nach ihren vergeblichen Versuchen, an die Fischstücke am Boden des Tanks heranzukommen, schafft sie es nun endlich. Es war eine fruchtbare TTouch/volunteer-Zusammenarbeit, anfangs wurde zum Füttern fast das ganze Wasser aus dem Tank herausgelassen, damit sie den Fisch erreichen kann, dann täglich um ein paar Zentimeter erhöht. Auch die Kooperation mit Nina Premezzi, eine Cranio-Sacral-Osteopathin, hat sicherlich zu diesem nicht vorhersebaren schnellen Erfolg beigetragen. Nathalia kann, wenn die großen Auswilderungstanks im Mai wieder in Betrieb genommen werden (bei Meerwassertemperatur unter 18 Grad sind diese stillgelegt, da sie nicht beheizbar sind), sicher bald freigelassen werden.
23.5.2010: Ich konnte leider 3 Wochen lang nicht ins Center fahren, als ich heute wieder dort war, erfuhr ich, dass Nondas zwischenzeitlich sehr gut zumindest schon mal Essen aus der Futterzange genommen hatte, wenn auch nicht vom Boden seines Tanks. Aber immerhin brauchte er nicht mehr mit der Magensonde gefüttert werden. Dann war ihm die TTouch-Pause wohl zu lange, er hatte die Futteraufnahme aus der Zange wieder eingestellt. Er ist einer derjenigen Tiere, die regelmäßiges TTouchen brauchen.
Nathalia kann leider noch nicht ausgewildert werden, da sie erst noch die beiden verschluckten Angelhaken heraus operiert werden müssen. Wenn sie danach wieder wie gehabt tauchen und essen kann, kann die Auswilderung schnell erfolgen.
31.5.2010: Nondas isst wieder seit der letzten TTouch-session! Sogar Fischstücke vom Boden des Tanks! Langsam zwar, aber immerhin! War ich froh ... Die Chancen sind groß, dass er spätestens im Herbst freigelassen werden kann. Und ich konnte ihn heute zum ersten Mal im Tank ttouchen. Bisher hatte ich ihn immer heraus geholt, da er recht gestresst reagierte, wenn ich ihn im Tank berührte. Nach so langer Zeit nun endlich sein Vertrauen gewonnen zu haben, dass ich ihn im Tank nicht festhalten möchte, war sehr bewegend für mich.
Dann hab ich eine neue Aufgabe: Yannis. Ein noch relativ junge Schildkröte, ca. 15 kg, seit ca. 10 Tagen im center. Er hat eine sehr tiefe Kopfverletzung, und Pavlo bat mich, ihn zu behandeln, da er extrem gestresst ist, er kneift ununterbrochen die Hinterflossen sehr verspannt zusammen. Er wirkt sehr apathisch, willenlos, noch unter Schock stehend.
Ich konnte erreichen, dass er immer wieder mal die Hinterflossen entspannte, dann ging ich wieder zu Nondas, der im Tank neben Yannis wohnt, um mit ihm weiter zu arbeiten. Nach ein paar Minuten ließ immer die Entspannung wieder nach bei Yannis, dann ttouchte ich ihn wieder, bis sich die Hinterflossen wieder öffneten. Wir werden sehen, wie lange es dauert, bis der Entspannungszustand länger anhält.
Mina, unser resistentes Dauer-Sorgenkind, wird allmählich zugänglicher. Sie war die Meisterin im Rückwärts-Schwimmen, um sich zu entziehen. Leichteste TTouches, und BLOSS nicht im geringsten Festhalten, waren die Schlüssel zu ihr. Sie schwimmt jetzt nach kurzer Zeit zwar immer noch weg, aber nur, um gleich darauf wieder heran zu kommen für ein paar weitere Ttouches.
Nathalia, die anfänglich sehr oft apathisch im Tank dahin dümpelte, wird immer aktiver. Sie kann es wohl kaum abwarten, wieder zurück ins Meer zu können. Sie paddelt sehr viel herum, ein paar Ttouches bewirken, dass sie ein Viertelstündchen ruhig ist, dann wieder signalisiert sie "ich will hier raus!!". Noch ein wenig Geduld, Nathalia, das wird kommen! Nach der Operation ...
25.6.2010: Leider hat Nathalia die Operation nicht lange überlebt. Ein Unfall bei der Tankreinigung ... Es war ein Schock ... Die Trauer ist groß ... Sie hatte so verblüffend schnelle Fortschritte gemacht ...
Nondas konnte im Herbst 2010 ausgewildert werden, hurra! Bei Nondas war es ein längerer Prozess als bei Ermis, den ich gleichzeitig mit ihm zu ttouchen begann. Pavlo jedoch ist überzeugt, dass das TTouchen diesen Prozess beschleunigt hat. Gut möglich, dass Nondas eine der "Daueraufenthalts"-turtles geworden wäre.
All dies ist ein Beweis dafür, dass es kein tägliches TTouchen erfordert, das Zell- und Nervensystem speichert die gemachten TTouch-Erfahrungen ausreichend und nachhaltig.
Zu verdanken habe ich es Anja Dulleck, dass ich die turtles kennenlernen konnte. Anja ist Tierärztin und Tellington-Kollegin, sie war letztes Jahr im Rescue center als volunteer und sie öffnete die Tür für Tellington-Touch, da sie bei zwei Schildkröten (Sophia und Takis) deutliche Erfolge erzielt hatte, so dass sie freigelassen werden konnten. Es bestand großes Interesse an der Weiterführung der Tellington-Arbeit, daher fragte sie mich, ob ich damit nicht fortfahren möchte, als sie von meinem geplanten Umzug nach Griechenland erfuhr. Natürlich wollte ich.
Gelegentlich arbeiten wir noch zusammen im Rescue Center, da sie mehrmals im Jahr für ein, zwei Wochen dort ist. So haben wir am 27.10.2009 den ersten Tellington-Touch-Kurs für Hunde und Katzen in Griechenland gemeinsam unterrichtet, einen weiteren im März und es werden noch mehr folgen, auch wenn ich mittlerweile wieder in Deutschland lebe.
Ein weiteres Anliegen, das mir am Herzen liegt: Ich bin keine "Spendensammlerin", und doch hab ich hier das Bedürfnis, um Unterstützung zu bitten - sie wird dringend benötigt. Man kann eine Patenschaft für eine Schildkröte übernehmen, man kann auch mit kleinen Summen schon sehr hilfreich sein, mit monatlichen 5 oder 10 Euro oder auch einer einmaligen Spende können schon Schildkrötenfutter (überwiegend Fisch) und notwendige Medikamente gekauft werden - oder u.U. sogar ein Sender für eine ausgewilderte Schildkröte, um dadurch sowohl ihren weiteren Werdegang zu beobachten als auch sehr nützliche Erkenntnisse und Informationen für den Fortbestand dieser unglaublich alten Art zu gewinnen. Schildkröten gibt es seit über 150 Millionen Jahren auf der Erde, sie haben selbst die Dinosaurier überlebt und sie sollten die Chance zum Arterhalt erhalten ... Es würde etwas fehlen ohne sie.
Informationen zu ARCHELON, der Artenschutz-Organisation, die Camps über ganz Griechenland verteilt gegründet hat:
Überwiegend sind sie an den Stränden vertreten, an denen "caretta carettas" (so ihr wissenschaftlicher Name) bekannterweise nisten, zum Schutz der Nester und um Aufklärungsarbeit zu betreiben.
Im Rescue Center in Glyfada jedoch arbeiten der dortige Leiter, Pavlo Tsaros, eine Tierärztin und viele "volunteers", Ehrenamtliche aus der ganzen Welt, für die verletzten Schildkröten, für den Arterhalt.
Diese volunteers leisten großartige Arbeit. Sie bleiben zwischen mind. 4 Wochen bis zu einem halben Jahr. Diese Arbeit ist ein wichtiges Standbein des Rescue centers und es werden immer volunteers gesucht - also wenn ihr Interesse habt bzw. jemand möglicherweise Interessierten kennt, meldet euch bei mir.