Die Rolle der Tiere in der Familie
Viele Menschen fühlen diesen Wunsch, ihr Leben mit einem oder mehreren Tieren zu teilen. Konrad Lorenz, der Vater der Tierverhaltensforschung, erklärt es mit der Sehnsucht nach „dem verlorenen Paradies“.
Wir möchten das Familienleben dank ihnen bereichern oder als Einzelstehende das Alleinsein erträglicher machen oder aufheitern. Und natürlich ist der Wunsch, einem Tier ein gutes Zuhause zu geben, oft eine Motivation.
Manche Menschen wissen mehr oder weniger unbewusst sie oder spüren schlicht, welch wertvollen Beitrag Tiere ins Gefüge bringen können. Dies ist einesteils eine große Verantwortung für die Tiere, auf der anderen Seite übernehmen die Menschen Verantwortung für das Wohlergehen eines Lebewesens, dessen Sprache eine andere ist als unsere menschliche, verbale Ausdrucksweise. Wir führen die Tiere durch unsere Zivilisation, unser menschliches Alltagsleben mit all seinen Herausforderungen – sie führen uns zu uns selbst. Die immense Bereicherung, die ein Tier bedeutet für Menschen, häufig für Kinder in der Familie, ist dank der Tierkommunikation noch bewusster wahrnehmbar.
Für (bereits etwas größere) Kinder ist es eine gute Vorbereitung auf künftige Verantwortungen im Leben, Tiere zuverlässig, tagtäglich zu versorgen, sie zu füttern, evtl. mit Hunden regelmäßig spazieren zu gehen, Katzentoiletten zu reinigen oder Pferdeställe zu misten.
Für erwachsene Menschen sind diese „Verbindlichkeiten“ Fixpunkte im oft stressigen Tagesablauf, die Ruhe schenken, ein Gleichmaß in manchmal wirren Zeiten vermitteln – unschätzbar kostbarer Einfluss auf uns. Ganz abgesehen von dem Gefühl, angenommen, geliebt zu werden, ohne dass diese Liebe an eine Bedingung geknüpft ist. Etwas, das im zwischenmenschlichen Zusammenleben immer seltener wird.
Andere Aspekte möchte ich jedoch nicht außer Acht lassen:
Manchmal geht es den Tieren nicht gut mit uns und uns nicht mit ihnen, gelegentlich zweifeln wir, ob es wirklich eine gute Idee war, dieses Tier oder diese Tiere aufzunehmen, ob wir ihnen „gerecht“ werden können oder ob wir diese oft mit Tierhaltung einhergehende Einschränkung nicht ein wenig zu vorschnell auf uns genommen haben.
All diese Gefühle – und weit mehr – entstehen im Zusammenleben mit Tieren, und sie sind völlig legitim.
Gelegentlich entstehen Schuldgefühle daraus. „Kann ich meinem Tier/meinen Tieren wirklich ein artgerechtes Leben bieten, hat es genug Auslauf, genug geistige Abwechslung, bekommt es genug LIEBE??“
Daraus kann eine Gedankenspirale entstehen, aus der nur schwer herauszufinden ist.
Die gute Nachricht: Mit Hilfe der Tierkommunikation und natürlich der Tiere selbst gelingt dies oft auf völlig selbstverständliche Weise. Wenn sorgsam ausgebildete TierkommunikatorInnen die Sichtweise der Tiere und ihre oft erfrischende Klarheit für ihre Menschen übersetzen, werden diese häufig auf eine sehr liebevolle Weise emotional aufgerüttelt, und wenn sie dies freudig annehmen,, können sie an den natürlichen Lebensweisheiten der Tiere teilhaben.
Die Tiere lernen gerne von uns, sie schätzen das, was wir können und sie nicht (und dazu gehört mehr als ihre Anerkennung unserer Fähigkeit, die Kühlschranktür oder die Dosen zu öffnen) – ebenso steht ihnen unsere Wertschätzung dafür zu, was sie können, Dinge, die uns nicht in die Wiege gelegt wurden. Wenn dieses gegenseitig anerkannt, geachtet wird, entsteht ein sehr bereicherndes Zusammenleben, Zusammensein und häufig sehr effektive Zusammenarbeit. .
Manches Mal empfinde ich mich in der Rolle der Tierkommunikatorin als eine Art „Mediatorin“ zwischen Menschen und ihren Tieren vor, dank der intuitiven und gedanklichen Verbindung mit den Tieren, dank ihrer Einfühlsamkeit und ihrem meist sehr tiefen Verständnis für menschliches Verhalten finden wir häufig zu einem guten Konsens.
Dazu trägt natürlich bei, dass die Menschen, die bei einer Tierkommunikatorin anrufen, meist BEREIT sind, sich selbst zu reflektieren und Dinge zu verändern im Sinne ihrer Tiere. Es gibt jedoch auch das Gegenteil – Menschen, die lediglich das OK einer Tierkommunikatorin möchten für ihre Handlungsweise, die nicht im Sinne der Tiere ist. Dies wird eine seriöse Tierkommunikatorin natürlich nicht tun – manchmal zum Missfallen der Menschen, jedoch ist es unsere Verantwortung, das Tier zu übersetzen.
Nicht zuletzt wird den Menschen häufig aufgrund der Tierkommunikation und den Übermittlungen der Tiere erst bewusst, wie tief sie mit ihnen verbunden sind. Es macht ungemein Spaß, die daraus resultierenden Ergebnisse und Entwicklungen mitzuverfolgen.
Ein aus Sicht der Tiere sehr wichtiges Thema: Oft bringen uns sie uns zum Lachen – wenn wir es nur wahrnehmen und annehmen. Es ist ihr Bestreben, uns an ihrer Lebensfreude, ihrem Da-Sein im Jetzt teilhaben zu lassen.
Als ich vor Jahren meinen damaligen beiden Hunden erklären wollte, warum ich so oft weg bin (häufige Kursreisen) und dabei die Imagination gebrauchte, dass ich „jagen“ gehe, also auch ihr Futter verdiene, kam spontan von meiner Hündin Meralla mit einem Augenzwinkern ein Gefühl zurück, das ich nicht anders übersetzen kann: „Und warum bringst du kein Fleisch mit?“ Eine „logische Schlussfolgerung“ von ihr, die mich zum herzhaften Lachen brachte. Seitdem steckte ich schon bei der Abreise etwas Trockenfleisch ein, das ich ihr und ihrem Bruder Milao sofort bei der Rückkehr gab. Ich wollte wirklich nicht als unfähige Versorgerin gelten ;o).
Dazu ein kleiner Exkurs zum Thema Fleischfütterung, ehe es ausschweifende Diskussionen gibt ;o): Ja, meine Hunde werden nicht vegetarisch/vegan ernährt. Ihr Fleisch hole ich auf einem Bio-Galloway-Hof, die Tiere dort stehen auf riesigen Weiden, und werden NICHT zu einem dieser unsäglichen zentralen Schlachthöfe gebracht. Kein Tier wird für meine Hunde getötet, es gibt so viel für Hunde sehr gut geeignete Teile, die für Menschen nicht verkauft werden. Weil zu sehnig, zu fett (Hunde brauchen einen höheren Fettanteil an Menschen). So viel dazu, und weiter geht es mit dem eigentlichen Thema:
Mein Pferdefreund, Shagya-Araber Pankhri, war großartig darin, mich zur Ruhe zu bringen. Anders als die meisten Pferde liess er sich nicht von mir beeinflussen, wenn ich mal hektisch war oder nicht geerdet, im Gegenteil, er wurde dann immer langsamer und bedachter in seinen Bewegungen und übermittelte sehr deutlich das Gefühl „Hey, nun komm aber mal wieder runter“, brachte mich dadurch zum Lachen – und die Hektik löste sich in Luft auf.
Mein zweites Pferd Samahn handelte jedoch, wie Pferde es häufig tun: Er liess sich von Eile oder Hektik anstecken und brachte mich daher auf andere Weise zur Ruhe – es blieb mir gar nichts anderes übrig, als tief durchzuatmen, mich zu erden, und dann konnten wir hübsch gemächlich fortfahren mit unseren Angelegenheiten, worum es sich auch handelte.
Mein bester Katerfreund Cäsar war unerreicht darin, sich immer im genau richtigen Moment dorthin zu legen, wo ich ihn brauchte – wenn etwas weh tat im Körper, legte er sich mit untrüglicher Sicherheit genau dorthin und schnurrte, was das Zeug hielt. Es half immer! Und wenn ich mal traurig war, legte er sich schräg über mein Herz, hakte die Vorderpfoten über der Schulter ein und schaltete ebenso seinen Schnurrmotor ein. Ein sehr sehr treuer Freund war auch er …
So bringen sich unsere Tiere in unser Leben, in unsere Familie ein. Nonverbal, mit viel selbstverständlich geschenkter Liebe …
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